Parva Soudikani will „Hilfe zurückgeben“

„Ich habe selbst so viel Hilfe bekommen. Das möchte ich zurückgeben“, sagt Parvaneh (genannt Parva) Soudikani. Die 48-Jährige gehört seit August 2021 zum interkulturellen Team des Projektes Sprachpartnerschaften. Bei der Gemeindediakonie arbeitete die gebürtige Iranerin schon von 2016 bis 2020 im Rahmen des Projekts „Großeltern im Quartier“. Auch bei e-Punkt und im Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck setzt sich die zweifache Mutter für die Integration von Geflüchteten ein.

„Das Projekt Sprachpartnerschaften liebe ich besonders, weil ich selbst 2015 hier Sprachpartner gefunden habe, die inzwischen Freunde sind“, so Parva Soudikani. 2013 floh sie mit ihrem Mann und zwei Töchtern aus ihrer Heimat und beantragte hier Asyl. Inzwischen ist die Familie eingebürgert. „Das gibt mir ein Gefühl der Sicherheit“, sagt die studierte Personalmanagerin, die im Iran als Sekretärin, Buchhalterin, Eventmanagerin und Qualitätscontrollerin gearbeitet hat.

Bereits während der ersten Jahre in Deutschland hat sich Parva Soudikani sozialen Aufgaben gewidmet. Noch bevor sie einen Integrationskurs besuchte, engagierte sie sich ehrenamtlich und lernte auf diese Weise Deutsch. Sie half zum Beispiel im Solizentrum, im Haus der Kulturen oder in ihrer Kirchengemeinde. Ihre Mehrsprachigkeit half ihr; neben Persisch und dem aserbaidschanischen Azari spricht sie Türkisch und ist inzwischen auch als Übersetzerin tätig.

Portrait Parva Soudikani
Parva Soudikani gehört seit August 2021 zum interkulturellen Team des Projektes Sprachpartnerschaften. Foto: Valeska Achenbach
Ich bin ein glücklicher Mensch und möchte dieses Glück gerne mit anderen teilen.
Parva Soudikani

2016 gründete Parva Soudikani mit ihrem Mann und anderen den Lübecker Kulturverein Toranj, der sich dem interkulturellen Austausch widmet. „Unser gemeinsames Kochprojekt mit der Gemeindediakonie hat Menschen unterschiedlichster Kulturen zusammengebracht“, sagt sie. „Verstehen geht (auch) über Schmecken“ war das Motto. Parva Soudikani: „Noch heute probiere ich zu Hause die verschiedenen Rezepte, die wir dort kennengelernt haben, und lasse mich immer wieder inspirieren. Kochen ist meine Leidenschaft!“

Das Kümmern um andere sei ihr „Herzensbedürfnis“, sagt Parva Soudikani. „Ich bin ein glücklicher Mensch und möchte dieses Glück gerne mit anderen teilen.“ Gerade weil sie selbst erfahren hat, was es heißt, in einem fremden Land neu anzufangen: „Ich möchte andere Migrantinnen und Migranten motivieren, aktiv zu werden, die Sprache der neuen Heimat zu lernen, Kontakt zu deutschsprachigen Menschen aufzunehmen und so in Lübeck ein Zuhause zu finden.“

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