Spannend vielfältig – beeindruckend engagiert!

Seit Ende 2021 ist Katja Schroeder für den Bereich Fundraising und Projektentwicklung verantwortlich. Hier ihr „Jahresrückblick“.

Am 30. November 2022 ist das Jahr vorbei – mein erstes Jahr. Der 1. Dezember 2021 war mein erster Tag im Fundraising bei der Gemeindediakonie Lübeck. Sehr dankbar war und bin ich für die unglaublich herzliche Begrüßung und Aufnahme ins Team. Das hat vieles leichter gemacht, weil ich doppelt neu war. Neu mit meiner Familie nach Lübeck gezogen und – aus dem Bereich der Unternehmenskommunikation bei einer Einrichtung der Lebenshilfe kommend – neu im Fundraising der Diakonie.

Was sich mir eröffnet hat, ist eine unglaublich spannende Vielfalt an Projekten aus den Bereichen Gesundheit und Soziales, Migration und Integration sowie Kinder und Familie. Viele Projekte habe ich gut aufgestellt übernommen, bin eingestiegen in Zwischenberichte, Mittelabrufe, Zuwendungsbescheide oder Verlängerungen. Das Gesundheitsmobil zum Beispiel ist zu Beginn 2021 in eine neue dreijährige Förderperiode gestartet. Verlässliche Förderer und Partner sichern die finanzielle Existenz bis einschließlich 2023.

Ebenso die Sprachpartnerschaften. Auch dieses Projekt habe ich für die Jahre 2021 bis 2023 finanziell abgesichert übernommen. Besonders gefreut hat uns hier, dass Parva Soudikani (siehe Portrait) fest in das Team der Sprachpartnerschaften integriert werden konnte. Nach dem Motto „Mit gutem Beispiel voran: Integration fördert Integration“ konnten wir die Iranerin, die einst selbst als Nutzerin des Sprachangebotes gestartet ist, als Mitarbeiterin gewinnen.

Was mich beeindruckt hat, sind all die ehrenamtlich engagierten Ärztinnen und Ärzte sowie medizinischen Fachleute und Fahrer, die gemeinsam mit dem zweiköpfigen hauptamtlichen Team die praktische Existenz des Gesundheitsmobils vor Ort sichern. Hohes ehrenamtliches Engagement ist mir aber nicht nur beim Gesundheitsmobil begegnet. Auch das Team der Bahnhofsmission hat sich in Zeiten von Corona und Ukraine-Krieg in ihrer täglichen Arbeit unermüdlich den neuen Gegebenheiten angepasst. Eine helfende Hand, ein offenes Ohr, ein aufmerksames Wort, ein Lächeln, ein wertschätzender Umgang, das Gefühl, wertvoll, wahrgenommen und vor allem nicht allein zu sein. Das geben sie allen Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen am Lübecker Bahnhof Hilfestellung oder Unterstützung mit dem Notwendigsten brauchen.

Oder die Sprachpartnerschaften im Bereich Migration und Integration – sie sind ein Projekt, dessen Idee mich ebenso begeistert hat. Lübeckerinnen und Lübecker spenden ihre Freizeit, um sich mit Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern zu treffen. Durch gemeinsame Unterhaltungen auf Deutsch über die unterschiedlichsten Themen festigen und erweitern sich so die Sprachkenntnisse der Migrant*innen. Das beschleunigt auch den Integrationsprozess. So ganz nebenbei entsteht ein gegenseitiges kulturelles Verständnis, manchmal sogar eine Freundschaft. Und mir imponiert die hohe Verantwortung und fachliche Kompetenz des ehrenamtlichen Teams des Beratungszentrums Hüxterdamm, sowohl am Kinder- und Jugendtelefon als auch in der Paar- und Lebensberatung.

Was mich bewegt hat: die Beratung zur Familienzusammenführung – ein Projekt, das mein Kollege Abdulla Mehmud zusätzlich zu seiner Tätigkeit im Jugendmigrationsdienst aufgebaut hat und das bis Sommer 2023 über verschiedene Stiftungs- und Fördergelder abgesichert wurde. Eine Beratung, die viel Kraft, Beharrlichkeit und vor allem einen langen Atem braucht. Eine Beratung, die bislang nur an dieser einen Stelle in Lübeck stattfindet, die aber einer allein nicht dauerhaft bewältigen kann. Deshalb sieht das laufende Förderkonzept auch eine Weitergabe seines umfangreichen Wissens an weitere Fachstellen für Migrationsberatung in der Hansestadt vor. Denn nach unserem Verständnis gehören Familien auf jeden Fall zusammen. Nur gemeinsam kann Integration erfolgreich sein. Diese Beratung fortzuführen und auf verschiedene Stellen zu verteilen, ist sehr wichtig.

„Mit Gott groß werden“ – das können Kinder in unseren evangelischen Kindertagesstätten. Foto: Valeska Achenbach

Was mich immer wieder freut, ist, wenn es Kindern gut geht. Wenn sie Orte haben, an denen sie ihren Bedürfnissen entsprechend groß werden können. In unseren 37 Kitas betreuen wir rund 2.000 Kinder. Hier konnten wir in der Förderperiode 2021/22 viele große und kleine Projekte durch Stiftungen, Förderungen und Partnerschaften realisieren. Ein besonderer Gewinn für unsere integrative Ev.-Luth. Kindertagesstätte Haus in der Sonne sind ein Snoozle-Raum und eine Planschwanne. Gerade Kinder mit Entwicklungsstörungen profitieren vom Snoozle-Raum, in dem sie sich von den vielfältigen Sinneseindrücken ihrer Umgebung erholen können.

Die schwierigen Corona-Jahre haben uns zudem gezeigt, wie wichtig für Kinder das Spiel draußen in der Natur ist. Viele unserer Kita-Kinder haben zuhause keinen eigenen Garten, und besonders nach den langen Lockdown-Phasen konnten wir erleben, wie entspannt die Kinder sind, wenn sie sich draußen aufhalten, entfalten und kreativ mit und in der Natur spielen können. So haben wir viele Projekte in den Außenbereichen umgesetzt, Spielbereiche neu gestaltet oder Sinnesgärten angelegt.

Unser größtes Projekt steht uns für 2023 in der Umsetzung an: Abriss und Neubau unserer Kita St. Christophorus II in Lübeck-Eichholz. Ein Projekt, das wir zunächst sicher finanziert glaubten. Die enorme Preissteigerung durch Inflation und Rohstoffknappheit hat uns aber innerhalb der Zeit, in der wir auf die Erteilung der Baugenehmigung warteten, ein großes Finanzierungsloch aufgerissen. Wir sind froh und dankbar über starke Förderer, die uns nun unterstützen, diese Lücke zu schließen.

Was ich auch hier erlebe: Gemeinsam sind wir stark. Jedes Projekt ist eine großartige Teamarbeit auf vielen verschiedenen Ebenen in den unterschiedlichen Projektphasen. Kolleginnen und Kollegen aus den vielfältigen Bereichen der Gemeindediakonie Lübeck und des Kitawerkes, meine Vorgänger-Fundraiserinnen, ehrenamtlich Engagierte, Stiftungen, Partner und Förderer, Spender*innen und noch so viele mehr lassen Ideen und Projekte Wirklichkeit werden, die sonst nicht zu realisieren wären. Ich arbeite gern im Team!

Was mich weiter antreiben wird: Es bleibt bunt und vielfältig und es gibt noch so viel zu entdecken und zu lernen. Manchmal wird es knifflig, aber in so einem so tollen Team, mit Profis und Ehrenamtlichen und unseren vielen spannenden Ideen, macht es Freude, engagierte Förderer von unseren Projekten zu überzeugen. Dazu kommt eine große Zahl von Privatpersonen, die trotz anhaltender Pandemie uns in unserer Arbeit mit unerwartet vielen Spendengeldern immer wieder neu bestätigen und unterstützen.


Katja Schroeder,
Fundraising und Projektentwicklung
Telefon: 0451 88067-164
k.schroeder@gemeindediakonie-luebeck.de

Foto: Valeska Achenbach