Tanja Rosburg berät belastete Familien

„Ich habe eine Arbeit, die wirklich sinngebend ist“, sagt Tanja Rosburg, Diplom-Pädagogin und Systemische Beraterin. Im Beratungszentrum Hüxterdamm macht die 50-Jährige Familien- und Erziehungsberatung. „Wenn ich merke, dass meine Klienten im Gespräch ihre Anspannung fallen lassen und am Ende etwas aus der Beratung mitnehmen – dann ist das die schönste Rückmeldung für mich.“ Ihre Klienten: Das sind Eltern, Mütter, Väter, Kinder und Jugendliche. „Am allerliebsten arbeite ich mit Kindern und Jugendlichen“, so Tanja Rosburg.

Lange war sie in der stationären Jugendhilfe tätig, hat dort zunächst an der Basis in einem sozialtherapeutischen Mädchenheim gearbeitet. Nachdem die gebürtige Eutinerin Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Beratungspsychologie in Flensburg studiert hatte, sei das für sie „auch persönlich“ eine „echte Schule“ gewesen. Später arbeitete sie in Eltern-Kind-Kliniken und zuletzt als Pädagogische Leiterin eines Heilpädagogischen Kinderheims. 2019 kam sie dann ins Beratungszentrum Hüxterdamm.

Portrait Tanja Rosburg
Tanja Rosburg arbeitet als Diplom-Pädagogin und Systemische Beraterin im Beratungszentrum Hüxterdamm. Foto: Valeska Achenbach
Ich habe eine Arbeit, die wirklich sinngebend ist.
Tanja Rosburg

„Hier habe ich weniger Zeitdruck“, sagt sie, „ich kann Prozesse länger begleiten.“ Zurzeit begegne sie vielen belasteten Familien, durch Corona habe sich die Lage verschärft. „Wir haben verstärkt mit Entwicklungsverzögerungen und psychischen Problemen zu tun“, so Tanja Rosburg. Die Wartelisten im Gesundheitssystem seien lang. „Wir überbrücken häufig, bis die Klienten einen Therapieplatz bekommen“, so die Beraterin. Aktuell habe sie eine Außensprechstunde in Kücknitz wieder neu belebt und erfahre dort viel Zulauf. „Es gibt in diesem Stadtteil keine psychotherapeutische Versorgung. Gerade für Jugendliche und Eltern, die nicht so mobil sind, füllen wir damit eine echte Lücke.“

Als Beraterin zeige sie mögliche Wege zum Lösen eines Problems auf oder stoße einen Selbst-Entwicklungsprozess an, sagt Tanja Rosburg. Die beste Bestätigung erfahre sie, wenn etwa ein Kind nach der Beratung zum Elternteil sage „Das war total schön“, oder sie von Jugendlichen höre: „Ich habe mich schon auf die Stunde gefreut“.

Die Gartenarbeit in Eutin ist ihr Ausgleich. Mit ihrem Lebensgefährten fährt sie auch gerne mal im alten VW-Bus weg, am liebsten zu einsamen Gegenden am Meer. Dort findet sie Ruhe und genießt diese „mit einem Glas Wein beim Sonnenuntergang“.

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