Präventionsarbeit als Teil der Schwangerenberatung

Die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung im Beratungszentrum Hüxterdamm leistet neben der persönlichen vertraulichen Beratung auch Präventionsarbeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. „Diese dient dazu, den eigenen Körper und seine Funktionen zu verstehen, um eine selbstbestimmte Sexualität leben zu können, ohne ungewollt schwanger zu werden und somit Schwangerschaftskonflikte zu vermeiden“, erklärt Beraterin Katja Ispas. Außerdem trägt die Aufklärungsarbeit zur Gesundheitsprävention bei – vor allem Geschlechtskrankheiten kann vorgebeugt werden.

Die Beratungsstelle erhält dazu Anfragen von Gruppen, etwa aus Schulen, Berufsschulen oder auch Konfirmandengruppen. „Mit diesen arbeiten wir altersangemessen mit sexualpädagogischen Methoden. Besonders wichtig ist dabei, dass wir auf die besonderen Bedarfe der Teilnehmenden eingehen, da sie unterschiedliche Vorkenntnisse, Erfahrungen und Interessen mitbringen“, so die Bildungswissenschaftlerin (B.A.). „Um eine bessere Verankerung der Informationen im Gehirn zu ermöglichen, ist es sinnvoll die Themen lebensnah zu erklären“, sagt Katja Ispas. „Dass Veranschaulichung gut funktioniert, zeigt sich in der Kondom-Anwendung, bei der Schülerinnen und Schüler an einem Modell den richtigen Umgang mit diesem Verhütungsmittel ausprobieren dürfen. Oft ist das mit viel Spaß verbunden. Das hat zur Folge, dass sowohl die Scheu vor dem Verhütungsmittel verloren geht als auch die richtige Anwendung in Erinnerung bleibt.“

Für den Aufbau der inneren und äußeren Geschlechtsorgane gibt es von Ärztinnen entwickelte Modelle, mit denen der Aufbau anschaulich erklärt werden kann. Den eigenen Körper zu verstehen, z.B. was passiert in der Pubertät, sei grundlegend, um eine selbstbestimmte Sexualität leben zu können, betont Ispas.

Dass sexuelle Bildung sehr vielfältig sein kann, zeige auch ein gemeinsames Projekt mit dem Theater Lübeck zu „Romeo und Julia“ im Jahr 2023. Dazu hat die Beraterin in Kooperation mit einer Theaterpädagogin mit drei 7. Klassen gearbeitet. Anknüpfungspunkte waren die erste Liebe und erste sexuelle Erfahrungen.

„Leider ist Sexualität auch heute noch in vielen Familien und in der Gesellschaft ein Tabu-Thema, und in den sozialen Medien gibt es viele Mythen und Unwahrheiten. Deshalb möchten wir die Aufklärung in Lübeck und Umgebung weiter vorantreiben“, sagt die Expertin.

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