Neue Räume, neue Pläne: Im Juni 2024 sind die Ambulanten Hilfen zur Erziehung der Gemeindediakonie und die Mobile heilpädagogische Frühförderung des Kitawerks von der Mühlenbrücke in das Ärztehaus an der Ratzeburger Allee gezogen. Der neue Standort bietet die Möglichkeit, Eltern und Kinder auch vor Ort zu betreuen.
Für das kommende Jahr haben Patrick Will von der Frühförderung und Lara Zimmermann – seit Mai 2024 Teamleitung der Ambulanten Hilfen – große Pläne. In den ehemaligen Praxisräumen im ersten Stock sollen ein Mobilitätsraum und ein Kreativraum mit Möglichkeiten zum Werken und Basteln entstehen. Beide Bereiche sollen diese nutzen können. „Hier sind ausreichend Parkplätze und eine direkte Busanbindung“, so Lara Zimmermann, „außerdem haben wir einen Fahrstuhl. Anders als in den alten Räumen im Altbau, die im fünften Stock lagen.“ Die hellen, modernen Räume bieten zudem einen Besprechungsraum, flexibel nutzbare Büros, eine Küche und ein Lager für Spielgeräte. Patrick Will und Lara Zimmermann teilen sich ein Büro und sind so nahezu täglich im Austausch miteinander.
Patrick Will, Leiter der Mobilen heilpädagogischen Frühförderung, und Lara Zimmermann, Teamleitung der Ambulanten Hilfen, fühlen sich in den neuen Räumlichkeiten wohl und haben große Pläne.
Die Erzieherin und angehende Sozialpädagogin (B.A.) Lara Zimmermann sagt über ihren Bereich: „Nach der zurückliegenden, personell bedingt schwierigen Phase ist alles ist gerade in der Stabilisierung. Gleichzeitig wächst der Bedarf weiter, weshalb wir künftig auch mehr Mitarbeitende brauchen.“ Die vom Jugendamt vermittelten Fälle seien „so bunt wie das Leben“, erklärt die junge Frau. „Es geht um Erziehungsberatung, Überforderung, psychische Erkrankungen, unbegleitete minderjährige Geflüchtete, Familienhilfe bei Trennungen oder die Abwendung von Kindeswohlgefährdung“, zählt sie einige Beispiele auf.
„Der Arbeitsbereich ist so spannend, weil kein Tag wie der andere ist“, so Lara Zimmermann. „Die unterschiedlichen Bedarfe fordern unseren Geist immer wieder neu, wir müssen uns stets und ständig weiterentwickeln. Wichtig sind auch Strategien, um bei Rückschlägen nicht den Mut zu verlieren.“
Den steigenden Bedarf bekommt auch die Frühförderung zu spüren. „Wir haben mit unseren 14 Mitarbeitenden aktuell über 95 Kinder in Betreuung“, so Leiter Patrick Will. „35 Kinder stehen auf der Warteliste.“ Weitere Fachkräfte sind auch in seinem Team willkommen. Zugleich betont Will: „Ich habe ein stabiles und starkes Team, das einen tollen Job macht.“
Ein Großteil der Kinder zeige Schwierigkeiten in der Teilhabe, der Emotionalität sowie eine nicht altersgemäße Resilienz. Die vielen Eindrücke zu verarbeiten und die Erwartungen zu erfüllen, falle ihnen schwer. Als Folge reagierten sie mit motorischer Unruhe und Impulsivität, die Anpassung in die Abläufe der Kita gelinge ihnen nicht. „Sie brauchen eine sensible Zugewandtheit“, sagt Patrick Will.
Die neuen Räume – Will nennt sie „die Praxis“ – böten die Möglichkeit, dass Eltern und Kinder „auf neutralem Boden“ miteinander agieren. Will: „Es ist für die Familien ein geschützter Rahmen.“
Die Ambulanten Hilfen zur Erziehung der Gemeindediakonie bieten alltagsnahe Hilfen für Kinder, Jugendliche und deren Familien, die sich in einer krisenhaften Lage befinden. Sie müssen beim Jugendamt beantragt werden. Das aktuell sechsköpfige Team besteht aus hochqualifizierten pädagogischen Fachkräften.
Die Mobile heilpädagogische Frühförderung im Kitawerk begleitet Kita-Kinder mit Unterstützungsbedarf in ihrer Einrichtung und zuhause und berät Eltern und pädagogische Fachkräfte. Die Förderung erfolgt ganzheitlich unter Einbeziehung des kindlichen Lebensumfeldes. Im Team arbeiten zurzeit 14 Fachkräfte.