Jahresbericht 2021/2022
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„Die Zahl der Lübecker Bürger*innen, die in eine Notlage geraten, nimmt zu“: Das stellen die beiden Mitarbeitenden des Gemeinschaftsprojekts der Schuldnerberatungsstellen, Knappe Kasse – Clever haushalten!, in ihrem aktuellen Projektbericht fest. 2021 hat die Possehl-Stiftung zum fünften Mal eine Förderung sowie ein Nothilfebudget von 10.000 Euro bewilligt (bis 2023).
In dem Bericht von Raphael Drees (Gemeindediakonie) und Irina Geronime (Resohilfe) heißt es: „Es ist zu beobachten, dass die Ratsuchenden zunehmend überfordert sind mit den Anforderungen des Alltags und der Ungewissheit, was die Zukunft betrifft.“ Die Corona-Pandemie lasse „die Menschen, die sich zuvor bereits in einer schwierigen finanziellen und sozialen Situation befunden haben, eine Verschlechterung ihrer Situation erfahren“. Die Schuldnerberatungsstellen seien überlastet, dies wirke sich auch auf das Projekt Knappe Kasse aus.
Konkret wurde während der Pandemie vermehrt Unterstützung bei der Beantragung von Arbeitslosengeld I und II sowie Wohngeld nachgefragt. Vielfach ging es um Kurzarbeit und deren Folgen, es waren u.a. Gespräche mit Vermietern notwendig. „Die Fälle sind komplexer geworden“, heißt es, „und es ist eine Überforderung der Klientinnen und Klienten durch die Situation zu beobachten.“ Großer Bedarf bestehe für das Erläutern und Ordnen von Briefen und Dokumenten, für den Schriftverkehr, die Begleitung zu wichtigen Terminen und bei gemeinsam geführten Telefonaten.
Viele Ratsuchende seien „erleichtert, durch das Projekt eine kompetente Unterstützung für ihre komplexe Problemlage gefunden zu haben. Die gemeinsame Reflexion, das Entwickeln neuer Lösungsansätze und das Einleiten konkreter Schritte werden als sehr stärkend empfunden.“
