Schnelle Hilfe für Kinder und Jugendliche

Junge Menschen in Not: Insbesondere die Corona-Pandemie hat psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen verstärkt oder ausgelöst. Das hat auch das Team am Beratungszentrum Hüxterdamm zu spüren bekommen und 2021 eine speziell auf diese Zielgruppe ausgerichtete Kampagne gestartet.

„Ende 2020 bemerkten wir, dass es zunehmend Anfragen gab, bei denen Kinder und Jugendliche mit schweren psychischen Symptomen wie Ängsten, Zwängen, Suizidgedanken und depressiven Verstimmungen angemeldet wurden“, berichtet die Leiterin des Beratungszentrums Hüxterdamm, Cornelia Goebel. Damals wurden die Wartezeiten bei den niedergelassen Kinder- und Jugendtherapeuten länger -  „unerträglich lang für die betroffenen Familien“, so Goebel. Auch die Aufnahme von suizidgefährdeten Jugendlich in den Kliniken wurde nach Aussage der Diplom-Psychologin schwieriger, weil deren Kapazitäten ausgeschöpft waren.

Zahlen & Fakten
2021 erreichte die integrierte Beratungsstelle wieder eine hohe Zahl von Lübecker Familien. Im Bereich der Familien- und Erziehungs­beratung waren dies 865 Beratungsfälle, die Paar- und Lebensberatung verzeichnete 96, die Schwangeren- und Schwangerschafts­konflikt­beratung 236 Beratungsfälle.

Zusammen sind dies 1.197 Beratungs­fälle. Zusätzlich wurden 116 Personen in 15 Veranstaltungen erreicht. So nahmen 2021 zusammen mindestens 1.313 Personen die Angebote des Beratungszentrums in Anspruch. Hier nicht eingerechnet sind die Personen, die als Paare, Eltern oder Geschwister etc. mit in die Beratung kamen.

„Wir beschlossen daher, nach den Sommerferien 2021 mit einer Kampagne an die Öffentlichkeit zu gehen und insbesondere die Schulen, Schulsozialarbeiter*innen sowie Kinderärztinnen und -ärzte darüber zu informieren, dass Kinder und Jugendliche sich in unserem Beratungszentrum anmelden können. Hier begleiten wir sie, bis sie einen Therapieplatz im Gesundheitssystem bekommen können. Dass der Bedarf da war, zeigen unsere Anmeldezahlen von jugendlichen Selbstmeldern. Diese lagen 2021 mehr als doppelt so hoch wie in den Jahren zuvor.

Auch 2022 habe sich diese Situation leider nicht entspannt. „Noch immer sind die Wartezeiten im Gesundheitssystem für Betroffene unerträglich lang“, hebt Cornelia Goebel hervor. „Gerne leisten wir unseren Beitrag dazu, die betroffen jungen Menschen zu unterstützen – zumal alle Mitarbeitenden in der Familien- und Erziehungsberatung über mindestens eine psychotherapeutische Ausbildung verfügen.“ Dennoch sei die psychotherapeutische Versorgung ausschließlich Aufgabe des Gesundheitssystems, betont Goebel.

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